VERHALTENSKOMPASS
Den Täter von der Tat trennen: Emotionaler Halt
Praxis: Emotionale
Sicherheit bieten
Alternativen
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"Dieses Verhalten (z.B. schreien, schlagen) ist nicht in Ordnung."
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"Ich habe beobachtet, dass du gerade sehr wütend bist und geschlagen hast. Was ist passiert?"
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"Ich sehe, dass du langsam arbeitest. Gibt es etwas, wobei ich dir helfen kann?"
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"Ich mag dich, aber das, was du getan hast, hat Konsequenzen. Wie kannst du es wiedergutmachen?"
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Leitlinien:
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Fokus auf das Verhalten - "Ich habe gesehen..."
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Fokus auf Veränderung und Lernen - "Ich sorge mich um dich und wir lernen...": Das Ziel ist es, dass die Person aus ihrem Fehler lernt und zukünftig ein anderes, angemesseneres Verhalten zeigt. Die Betonung liegt auf Wachstum und Entwicklung.
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Emotionale Distanz wahren
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Wollen Sie sich daran erinnern? Machen Sie eine Notiz am Lehrerpult.
Seien Sie nicht zu streng mit sich, wenn es mal nicht klappt.

Sich nicht persönlich
betroffen fühlen
In herausfordernden Momenten reagieren wir manchmal emotional und fühlen uns persönlich angegriffen. Dann können Sätze fallen wie: "'Du bist faul und machst nie deine Hausaufgaben.', 'Du bist immer so aggressiv!', 'Warum bist du böse?', 'Du bist ein Lügner!'"
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Durch solche harschen Äusserungen der Lehrperson wird zum einen der Aufbau emotionaler Sicherheit beim verhaltensauffälligen Kind behindert, und zum anderen wird das Kind in seiner Person bewertet (kann sich als Selbstbild verfestigen). Zudem beobachten andere Schülerinnen und Schüler die Reaktion auf das unangepasste Verhalten und könnten das Ermahnen, Schimpfen oder Drohen der Lehrperson übernehmen (Hehn-Oldiges, 2021).
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Den Täter von der Tat zu trennen bedeutet, das negative oder unangemessene Verhalten einer Person nicht mit ihrem gesamten Wesen oder ihrer Identität gleichzusetzen.